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Eine Wohngemeinschaft (WG) kann viele Vorteile bieten, aber auch einige Nachteile mit sich bringen. In diesem Text werden wir uns mit beiden Aspekten auseinandersetzen und die Vor- und Nachteile einer WG genauer betrachten.
Eine WG ist eine großartige Möglichkeit, um Kosten zu sparen und soziale Kontakte zu haben. Allerdings kann es auch zu Konflikten kommen, wenn unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinandertreffen, da es schwierig ist, sich und seinen Mitbewohnern gerecht zu werden. In diesem Text werden wir uns mit beiden Seiten der Medaille beschäftigen und die Vor- und Nachteile einer Wohngemeinschaft genauer beleuchten.

Welche WG ist für mich die Richtige?

Falls eine WG gesucht wird, sollte man sich vorher überlegen, welche Form die Richtige für einen darstellt. Dies ist natürlich sehr individuell, jedoch ist es sinnvoll, sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, was man sich selbst vorstellen könnte. 

Zunächst geht es darum, was der Unterschied von einer WG zu einer Zweckgemeinschaft ist. Eine WG ist eine Gruppe von Menschen, die zusammen in einer Wohnung leben, aber keine familiäre oder romantische Beziehung zueinander haben. Jeder Bewohner hat sein eigenes Zimmer und teilt sich die Gemeinschaftsräume wie Küche, Bad und, wenn vorhanden, das Wohnzimmer mit den anderen Mitbewohnern.
Im Gegensatz dazu ist eine Zweckgemeinschaft eine Gruppe von Menschen, die sich aus einem bestimmten Zweck oder Ziel heraus zusammenschließen. Hier steht im Vordergrund nicht die Freude am Zusammenleben oder die persönliche Beziehung zueinander, sondern die Teilung der Finanzen, insbesondere  um Geld zu sparen.

Es gibt verschiedene Arten von Wohngemeinschaften, darunter reine Frauen(Mädchen)-WGs, reine Männer(Jungen)-WGs und gemischte WGs.

In einer reinen Frauen-WG ermöglicht es, in einer  weiblichen Umgebung zu leben. Dies kann für einige Frauen attraktiv sein, da sie sich möglicherweise wohler fühlen, wenn sie nur mit anderen Frauen zusammenleben. Es kann ein Gefühl von Sicherheit, Verständnis und Solidarität schaffen.
Gleiches gilt natürlich für reine Männer-WGs. Die Vorteile von gleichgeschlechtlichen WGs sind, dass meistens ähnliche Interessen und Erfahrungen geteilt werden können. Dies führt  zu einer besseren Verständigung und einem tieferen Zusammengehörigkeitsgefühl. Man kann sich möglicherweise offener und freier ausdrücken, da man sich in einer Umgebung befindet, in der man sich mit den gleichen Geschlechterrollen und -erfahrungen identifizieren kann. Dies schafft ein Gefühl von Vertrautheit und Komfort. 

Gleichgeschlechtliche WGs können ein Raum sein, in dem ähnliche Bedürfnisse und Anliegen diskutiert und angegangen werden können. Es kann einfacher sein, über Themen wie Körperbild, Beziehungen oder persönliche Herausforderungen zu sprechen, da man sich in einer ähnlichen Lebenssituation befindet. Auch kann man sich gegenseitig ermutigen, unterstützen und Verständnis füreinander aufbringen, da man ähnliche Erfahrungen und Herausforderungen teilt. Auch ist es leichter, seine Privatsphäre und persönlichen Komfort zu wahren. Das eigene Wohlbefinden kann steigen, wenn man sich in einer Umgebung befindet, in der man sich mit den gleichen Geschlechterrollen und -erfahrungen identifizieren kann. Diese Vorteile hängen natürlich auch von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben der Bewohnerinnen oder Bewohner ab. Die Chemie muss dabei natürlich auch stimmen.

Gemischte WGs, in denen Männer und Frauen zusammenleben, sind ebenfalls sehr verbreitet. Diese Art von WG bietet die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven und Erfahrungen zu teilen und fördert den Austausch zwischen den Geschlechtern. Es kann eine bunte Mischung aus Interessen, Hintergründen und Lebensstilen geben, was zu einer vielfältigen und bereichernden Wohngemeinschaft führen kann.

Falls nach einer WG gesucht wird, steht man also vor der Wahl zwischen einer reinen Frauen-WG, einer reinen Männer-WG oder einer gemischten WG.

Welche Kosten kommen bei einer Mietwohnung auf einen zu und in welcher Höhe?

Es ist wichtig, sich von vornherein darüber bewusst zu sein, welche Kosten auf einen zukommen, wenn man sich dazu entscheidet, auszuziehen. Dies beeinflusst auch oft die Entscheidung, ob man in eine WG zieht oder doch alleine wohnen möchte.
Zunächst muss vor dem Einzug in eine Wohnung eine Kaution hinterlegt werden, die in der Regel drei Monatsmieten beträgt. Hinzu kommen dann die Fixkosten einer Wohnung, die  ein wichtiger Bestandteil der monatlichen Ausgaben eines jeden Mieters sind. Sie umfassen alle Kosten, die unabhängig von der tatsächlichen Nutzung der Wohnung anfallen und somit jeden Monat gleichbleibend sind.
Dazu zählt zunächst der monatliche Mietzins, die Nebenkosten wie beispielsweise Heiz-, Wasser- und Abwasserkosten, Müllgebühren und Hausmeisterkosten, die jedoch oftmals als Pauschale berechnet werden und in der Regel im Mietzins enthalten sind. Sofern ein Mitbewohner davon nicht befreit ist, wie wenn er beispielsweise Bafög bezieht, muss monatlich auch ein Rundfunkbeitrag bezahlt werden. 
Des Weiteren kommen Strom- und Gaskosten hinzu, die separat vom Vermieter abgerechnet werden und vom individuellen Verbrauch des Vermieters abhängen. Auch muss pünktlich zum Mietbeginn eine Hausratversicherung abgeschlossen werden, die zum Beispiel Wasserschäden, Feuer und Vandalismus abdeckt. 

Welche Vorteile und Nachteile ergeben sich aus einer WG?

Vorteile

Eine WG bietet viele Vorteile für ihre Bewohner, insbesondere junge Menschen, die gerade ausziehen oder Studenten, die eine günstige Wohnmöglichkeit suchen.

Die Kostenersparnis

Alle Kosten, sowohl Miet- als auch Kaufkosten, die für eine gemeinsame Wohnung anfallen, werden geteilt. Dies stellt einen erheblichen Vorteil dar, da die monatlichen Wohnkosten dadurch erheblich gesenkt werden. Insbesondere im Studium haben viele Studenten wenig bis gar nicht die Möglichkeit zu arbeiten und müssen ihre Kosten so gering wie möglich halten. 

Ressourcen wie Küchengeräte, Waschmaschine und andere Haushaltsgegenstände können gemeinsam angeschafft und genutzt werden, was zu einer effizienteren Nutzung und Einsparungen führt.

Auch besteht die Möglichkeit ein gemeinsames Konto einzurichten, wovon gemeinsame Ausgaben wie Haushaltswaren oder Putzmittel bezahlt werden oder es kann für größere Anschaffungen gespart werden. Auch die Miete kann dort gesammelt werden und bündig an den Vermieter gezahlt werden. Dies hat zum Vorteil, dass man einen besseren Überblick über die eigenen privaten Ausgaben behält, da die Ausgaben für die Wohnung gesondert abgehen.

Insgesamt tragen die Kostenvorteile des Zusammenwohnens dazu bei, dass man mit einem begrenzten Budget besser zurechtkommt und mehr finanzielle Freiheit hat.

Der soziale Kontext

Das Leben in einer WG hat auch soziale Vorteile. Sofern man neu in einer Stadt ist und mit jemandem zusammenzieht, besteht die Möglichkeit, dass man über den/die Mitbewohner/in neue Bekanntschaften schließen und sogar Freunde finden kann. Das eigene soziale Netzwerk wird dadurch erweitert.  

Möglicherweise entwickelt es sich sogar zu einem Zusammenleben wie in einer Familie. Man kann gemeinsam kochen, den Abend verbringen, am Wochenende etwas unternehmen oder auch klassische WG-Partys veranstalten.

Zudem ist das Risiko einer Vereinsamung geringer, insbesondere wenn man neu in einer Stadt ist und noch nicht viel Anschluss gefunden hat oder viel arbeitet und immer spät nach Hause kommt. Generell hätte man, im Idealfall, immer einen Ansprechpartner/in Zuhause. Mitbewohner/innen können sich gegenseitig unterstützen und helfen, sei es in der Uni oder im Beruf, bei privaten Problemen, bei der Bewältigung von Stress oder auch anderen Herausforderungen im Alltag. 

Das Teilen von Aufgaben und Verantwortlichkeiten 

Alle Aufgaben, die in den Gemeinschaftsräumen anfallen, wie Sauberkeit und Ordnung können ebenfalls geteilt werden. Dies kann mithilfe eines Putzplanes geregelt werden. Das Teilen von Haushaltsaufgaben oder auch Einkaufen bringt eine erhebliche Zeitersparnis mit sich. Jeder übernimmt andere Aufgaben gerne und so können sogar Aufgaben abgegeben werden, die man gar nicht gerne übernimmt. Wenn jemand beispielsweise sehr gerne kocht und jemand anderes kein Problem damit hat, den Müll zu entsorgen. Dies funktioniert natürlich nur reibungslos, wenn im Vorfeld alles gerecht verteilt wurde. 

Das Teilen der Haushaltsaufgaben bringt eine saubere Wohnung, weniger Stress und eine bessere Stimmung unter den Mitbewohnern mit sich.

Nachteile

Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung für eine Wohngemeinschaft berücksichtigt werden sollten.

Streitigkeiten

Problematisch wird es, wenn Mitbewohner/innen unterschiedliche Vorstellungen vom Zusammenleben haben. Dies kann schnell zu Unstimmigkeiten sowie Streitigkeiten führen, insbesondere wenn verschiedene Persönlichkeiten aufeinandertreffen.

Unordentliche Mitbewohner/innen können eine echte Herausforderung sein. Es ist schwer, in einer unordentlichen Umgebung zu leben, und es kann auch zu Konflikten zwischen Mitbewohnern führen. Auch, dass man anfängt, sich in seinen eigenen Wänden nicht mehr wohl zu fühlen. Sofern man seinen/seiner Mitbewohner/in alles hinterherzuräumen oder putzen muss, kann sich eine Unzufriedenheit einschleichen.

Als Mitbewohner in einer WG oder einem Mehrfamilienhaus ist es wichtig, Rücksicht aufeinander zu nehmen. Leider gibt es immer wieder Menschen, die sich nicht an diese Regel halten und zu laut sind. Mitbewohner/innen, die besonders laut sind und keine Rücksicht auf die Ruhe der anderen nehmen, tragen ebenfalls dazu bei, dass es zu Streitigkeiten kommen kann. Diese Konfliktsituationen hat man nicht, wenn man alleine wohnt.

Finanzielle Ungleichheit

Eine Schattenseite kann auch sein, wenn eine finanzielle Ungleichheit in einer Wohngemeinschaft herrscht, da sie zu Konflikten und Spannungen zwischen den Bewohnern führen. Wenn ein Bewohner mehr Geld hat als die anderen, kann er oder sie sich möglicherweise teurere Dinge leisten, wie zum Beispiel bessere Lebensmittel oder eine höhere Miete, was eine Unzufriedenheit bei den anderen Bewohnern hervorrufen kann. 

Es ist wichtig, dass die Bewohner einer Wohngemeinschaft eine klare Vereinbarung darüber treffen, wie die Kosten aufgeteilt werden und wie sie mit finanziellen Unterschieden umgehen werden. Eine Möglichkeit könnte sein, dass die Kosten proportional zum Einkommen aufgeteilt werden, so dass jeder Bewohner einen fairen Anteil bezahlt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, ein gemeinsames Budget zu erstellen, um sicherzustellen, dass jeder Bewohner seinen Beitrag leistet.

Bedeutsam ist es, dass die Bewohner offen und ehrlich miteinander kommunizieren und Probleme ansprechen, bevor sie zu größeren Konflikten führen. Eine finanzielle Ungleichheit muss nicht zwangsläufig zu Problemen führen, solange die Bewohner bereit sind, zusammenzuarbeiten und Kompromisse zu finden.

Schwierig sind auch Mitbewohner/innen, die  verschwenderisch sind. Verschwenderische Mitbewohner/innen sind Personen, die unnötig viele Ressourcen verbrauchen oder verschwenden, wie zum Beispiel Wasser, Strom oder Lebensmittel. Sie können auch dazu neigen, Dinge zu kaufen, die nicht wirklich gebraucht werden oder Markenprodukte, die nicht sein müssen. Da dies zu höheren Kosten führt, können sich daraus Konflikte innerhalb der Wohngemeinschaft ergeben, insbesondere wenn die Kosten für diese Verschwendung von allen Mitbewohnern getragen werden müssen.

Zweckgemeinschaft

Eine Wohngemeinschaft als Zweckgemeinschaft kann den Nachteil mit sich bringen, dass die Mitglieder möglicherweise unterschiedliche Persönlichkeiten, Vorstellungen und Interessen haben, die nicht immer miteinander vereinbar sind. Dann wird es schwierig, eine Zweckgemeinschaft aufrechtzuerhalten, wenn es Unstimmigkeiten im Zusammenleben gibt. Wie wenn jemand nicht aus Leidenschaft mit anderen zusammen wohnt, neigt er/sie vielleicht dazu, Verantwortung zu vermeiden oder sich nicht um gemeinsame Aufgaben zu kümmern, da er sich ganz auf seine eigenen Bedürfnisse konzentriert.

Ist eine WG für dich geeignet?

Abschließend ist zu sagen, dass es sehr individuell ist, ob man für eine WG geeignet ist oder nicht. Es ist wichtig, sich selbst im vornherein ein paar Fragen zu stellen, die dabei helfen können, sich darüber Gedanken zu machen, ob man für ein WG-Leben geeignet ist. Hier sind ein paar Beispielfragen, die zur Anregung helfen können:

  1. Passt das Zusammenleben in einer WG zu meinem Lebensstil und meinen Bedürfnissen?
  2. Wie gut kenne ich die potentiellen Mitbewohner und wie gut passen wir zusammen?
  3. Wie wird die Miete und andere Kosten aufgeteilt und kann ich es mir leisten, meinen Anteil zu bezahlen?
  4. Wie wird die Arbeit im Haushalt aufgeteilt und bin ich bereit, meinen Teil beizutragen?
  5. Wie sieht es mit der Privatsphäre aus und gibt es genügend Platz für meine persönlichen Dinge?
  6. Wie wird die Nutzung von Gemeinschaftsräumen wie Küche, Bad und Wohnzimmer geregelt?
  7. Wie wird mit Konflikten und Problemen umgegangen und gibt es eine klare Kommunikation zwischen den Mitbewohnern?
  8. Wie sieht es mit der Lage der Wohnung aus und ist sie für mich praktisch und bequem erreichbar?
  9. Wie lange plane ich in der Wohngemeinschaft zu bleiben und gibt es eine klare Vereinbarung über die Kündigungsfrist?